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Care – Village

Die Idee

Es geht darum, heimatnahe Schutzdörfer für Menschen zu schaffen, die ihr Zuhause aus Gründen von Flucht, Bedrohung oder Katastrophen verlassen müssen. Die Schutzdörfer wären schnell aufzubauen und sollten qualitativ hochwertig sein. Die Bewohner sollten aktiv sein und bleiben: Jede(r) übernimmt eine sinnvolle Aufgabe! Das Dorf sollte über handwerkliche Ausbildungsplätze, Produktionsstellen und Schulungszentren verfügen, damit die Menschen, wenn sie das Lager wieder verlassen, über einen Beruf verfügen.

Eine internationale Anlaufstelle könnte Pensionistinnen und Pensionisten aus sicheren Ländern einige Monate dazu verpflichten, ihr Wissen und ihre Kompetenzen für Menschen vor Ort zur Verfügung zu stellen. Die Finanzierung müsste durch eine internationale Institution gesichert sein. Jeder von uns kann in die Situation kommen, dass er den Schutz so eines Dorfes in Anspruch nehmen muss.

Um zu sehen, ob und wie sich die Care-Village-Idee verwirklichen lässt, haben wir ein großes Flüchtlingslager in Jordanien besucht: al-Azraq. Die Idee, jungen Menschen eine gediegene Berufsausbildung während ihres Lageraufenthaltes zu vermitteln, wäre natürlich auch dort wichtig und ist in logotherapeutischer Hinsicht doppelt sinnvoll. Die Zeit im Lager würde genutzt, um sich für die Zeit nach dem Aufenthalt im Camp eine berufliche Existenz aufzubauen, zumal viele junge Flüchtlinge keinen Beruf haben. Und die berenteten Handwerker aus Europa, die viel wissen und können, viel Zeit haben und oft nicht wissen, was sie damit anfangen sollen, hätten wieder ein äußerst sinnvolles Betätigungsfeld.

Außerdem haben wir auf der Suche nach einem vorbildlichen Projekt die Sekem-Farm in Ägypten besucht. 60 km nordöstlich von Kairo hat der ägyptische Arzt Dr. Ibrahim Abouleish seinen Traum realisiert, ein großes Stück Wüste in ein blühendes Stück Erde zu verwandeln. Es ging ihm um „nachhaltige Entwicklung für eine Zukunft, in der jeder Mensch sein individuelles Potential entfalten kann; in der die Menschheit in sozialen Formen lebt, welche die Würde des Menschen widerspiegeln; und in der alle wirtschaftlichen Aktivitäten im Einklang mit ökologischen und ethischen Prinzipien stehen.“

Die Bedeutung von Sekem liegt jedoch nicht allein darin zu zeigen, dass es sich dabei um eine blühende Farm handelt, in der auch gesunde Lebensmittel, Arzneimittel und Biotextilien produziert werden. Die Bedeutung liegt vor allem darin, dass Menschen mit einer großen Vision fähig sind, aus Wüste fruchtbares Land zu machen und zugleich fähig sind, dort eine durch und durch lebensfreundliche Gemeinschaft zu begründen und aufrechtzuerhalten. Es lohnt sich, die Homepage von Sekem anzusehen.

Sekem-Farm in Ägypten

Flüchtlingscamp al-Azraq in Jordanien


„Mutige Menschen machen Mut. Denn Mut ist ansteckend.

Boglarka Hadinger

Sekem